Variable und einfache Datentypen:Javakurs
Theorie
Variable sind das Gedächtnis eines Programms. Da Java eine typisierte Sprache ist, hat jede Variable genau einen Typ und einen Wert. Jede Variable muss deklariert werden.
Konvention: Variablen werden klein geschrieben.
Es gibt folgende einfache Datentypen:
Datentyp | Bedeutung | Literal (Beispiele) |
int | Ganzzahl, 32 Bit, mit Vorzeichen | 42 -22 0 0x7fff 0772 |
long | Ganzzahl, 64 Bit, mit Vorzeichen | 123456789012L 0xa12345668L -98765643210123L |
bool | Wahrheitswert, boolscher Wert | true false |
char | 8-Bit Zeichen | '?' '\n' |
float | Gleitkommazahl, 32 Bit, mit Vorzeichen | 0.73 1.7E-22 0.0 |
double | Gleitkommazahl, 64 Bit, mit Vorzeichen | 0.73 1.7E-22 0.0 |
String | Zeichenfolge, eigentlich kein einfacher Typ, aber eingebaut und oft benutzt... | "Hallo liebe Leute" |
Syntax
<data_type> <name> [ = <expr> ] ';'
Beispiele
int x; int index = 0; bool again = true; double pi = 3.14159265; String language = "german";
Formatierte Ausgabe
Eine häufig genutzte Ausgabe von einfache Datentypen ist die Methode format() aus der Klasse String. Der erste Parameter ist die Formatangabe: Das ist ein Text, angereichert mit Platzhaltern, die mit den folgenden Parametern ersetzt werden.
String.format("Die erste Primzahl: %d pi: %f", 2, 3.14);
Platzhalter | Datentyp | Bemerkung |
%d | int | Dezimalzahl |
%x | int | Hexadezimal |
%f | double | Gleitpunktzahl ohne Exponent |
%g | double | Gleitpunktzahl mit Exponent |
%s | String | Zeichenfolge |
Zwischen % und datentypspezifischem Konvertierungszeichen können Formatierungsinformationen auftauchen:
Beispiele:
Formatierung | Ausgabe | Bemerkung |
String.format("count: %3d", 2) | count: 2 | Mindestbreite 3, mit Leerzeichen aufgefüllt |
String.format("count: %04d", 2) | count: 0002 | Mindestbreite 4, mit '0' aufgefüllt |
String.format("Volume: %10.3f", 777.3344); | Volume: 777.334 | Gesamtbreite 10, 3 Dezimalstellen |
String.format("Area: %.3g", 0.7773344E-12) | Area: 7.77E-12 . | 3 gueltige Ziffern |
String.format("Text: %8.10s...", "abcdefghijklmnopqrst") | Text: abcdefghij... | Mindestlänge 8, Maximallänge 10 |
Beispielprogramme
Volumen und Fläche der Kugel
double pi = 3.141592; double radius = 1; double area = radius*radius*pi*4; double volume = radius*radius*radius*pi*4/3; System.out.println(String.format("radius: %f area: %f volume: %f", radius, area, volume));
Antennenausrichtung
- Ein Roboter fährt auf einer Geraden an einer Antenne im Abstand a vorbei.
- Der Roboter hat selber eine Antenne, die auf dies externe Antenne ausgerichtet werden soll
- Der Fahrweg hat eine Länge von s (von Anfang des Fahrweges bis Punkt P)
- Die Antennen-Ausrichtung soll alle s/100 berechnet werden
- Aufgabe: Berechne die Winkeländerungen der ersten 5 Schritte in einem Programm aus.
Formeln:
- Winkel w0: tan w0 = Gegenkathete / Ankathete = a / s
- Winkel w1: tan w1 = a / (s - s/100)
- Winkel wn: tan wn = a / (s - n/100) wn = arctan (a / (s - n/100))
package javakurs; import java.lang.Math; public class Lesson1 { public static void main(String[] args) { double a = 1; double s = 2; double w0 = Math.atan(a / s); double lastW = w0; int n = 1; double wN = Math.atan(a / (s - n / 100.0)); System.out.println(String.format("1: Winkel: %f Diff: %f", wN, wN - lastW)); lastW = wN; n = 2; wN = Math.atan(a / (s - n / 100.0)); System.out.println(String.format("%d: Winkel: %f Diff: %f", n, wN, wN - lastW)); lastW = wN; n = 3; wN = Math.atan(a / (s - n / 100.0)); System.out.println(String.format("%d: Winkel: %f Diff: %f", n, wN, wN - lastW)); lastW = wN; n = 4; wN = Math.atan(a / (s - n / 100.0)); System.out.println(String.format("%d: Winkel: %f Diff: %f", n, wN, wN - lastW)); lastW = wN; n = 5; wN = Math.atan(a / (s - n / 100.0)); System.out.println(String.format("%d: Winkel: %f Diff: %f", n, wN, wN - lastW)); } }
Hinweis:
- Für die mathematischen Funktionen brauchen wir einen zusätzlichen Import (Zeile 2): import java.lang.Math;
- Die Funktion arcus tangens von x wird so aufgerufen: Math.atan(x)
Hausaufgabe
- Ein Fensterputzerroboter besteht aus einem Teleskoparm, der mit 2 Motoren von links nach rechts und zurück bewegt wird.
- Der erste Motor steuert die Länge des Teleskoparmes, der zweite den Winkel.
- Der Weg des Putzarms wird in gleich große 100 Teilschritte zerlegt.
- Stelle Formeln auf, die für jeden Schritt den Längenunterschied des Teleskopstabes und den Differenzwinkel berechnen.
- Berechne die Werte für die ersten 5 Schritte.